WhatsApp testet Kryptozahlungen per Chat

WhatsApp testet Kryptozahlungen per Chat und nimmt großen Einfluss auf den Zahlungsverkehr

 

WhatsApp steigt in die Zahlungsabwicklung von Kryptozahlungen ein. Über die neue Funktion ist es möglich, sich direkt im Chat Kryptowährungen zu senden. Allerdings können diese Funktion bisher nur ausgewählte User in den USA nutzen.

In einem Pilotversuch in den USA testet der Messengerdienst WhatsApp das Versenden von Kryptos an einen anderen Empfänger direkt aus dem Chat. User können sich demnach jederzeit per Chat Zahlungen in Kryptowährungen hin und her senden. Hierfür arbeitet WhatsApp mit dem Wallet-Dienst „Novi“ zusammen, über den die Transaktionen abgewickelt werden. Der Novi Chef Stephane Kasriel verkündete die neue Funktion bereits am 09. Dezember 2021.

Somit können seit diesem Tag ausgewählte WhatsApp Nutzer Geld per WhatsApp senden und empfangen. Kasriel schreibt, dass das Senden und Empfangen von Geld zukünftig genauso leicht werden soll, wie das Senden einer Chat-Nachricht.

 

So funktioniert das Senden und Empfangen der Kryptos über WhatsApp

 

Tatsächlich benötige man keine separate App, um die Kryptos über WhatsApp zu senden und zu empfangen. Die bereits ausgewählten Test-User in den USA könne die Zahlungen direkt in der App ausführen.

Auf Android Geräten wird dafür, wie bereits bekannt, das Büroklammer-Symbol genutzt. Auf IOS kann die Funktion über das Plus-Symbol geöffnet werden. Danach muss man nur noch die Option „Zahlung“ auswählen, die allerdings aktuell nur bei den Beta-Testern erscheint. Novi berichtet aktuell, dass das Senden und Empfangen der Kryptos kostenfrei ist und auch bleibt. Auch sei es egal, wie oft man Zahlungen ausführe.

Die Überweisung des Geldes erfolgt dabei genauso schnell, wie das Senden einer Nachricht. Alle Zahlungen sind, wie die Nachtrichten auch, per Ende-zu-Ende-Technologie verschlüsselt. Datenschutz und Privatsphäre seien somit auch bei den Kryptozahlungen sichergestellt.

 

Die ersten WhatsApp-Zahlungen scheiterten bei Tests

 

Wie das bei neun Technologien üblich ist, funktioniert nicht immer alles auf Anhieb. Bereits zuvor versuchte Novi schon einmal die Kryptozahlungen per WhatsApp auszuführen. Der erste Pilotversuch fand in Guatemala statt. Dort gelang es damals allerdings noch nicht, die Zahlungen ausschließlich über den Messenger auszuführen. Es musste zusätzlich die Novi-App genutzt werden, um die Zahlung zu bestätigen.

Auch wird es interessant zu sehen, ob WhatsApp beziehungsweise die Mutter Meta nicht noch eigene Kryptowährung auf den Markt bringen wird. Bereits 2019 sollte die Währung „Libra“ gelauncht werden. Daraus ist allerdings dann die Kryptowährung „Diem“ geworden. „Diem“ sei allerdings bisher noch nicht im Novi-Wallet verfügbar. Es soll aber Pläne geben, auch „Diem“ in die App aufzunehmen.

Das Bezahlen per WhatsApp ist allerdings keine Neuheit. In den Ländern Brasilien oder Indien wird diese Funktion schon seit einiger Zeit genutzt. Allerdings können Anwender dort nur mit den klassischen Währungen bezahlen und nicht mit Kryptowährungen.

Für die Zukunft ist denkbar, dass Meta die Zahlungsmöglichkeiten auch auf die Dienste Facebook und Instagram einsetzen könnte. Dadurch könnte Meta einen erheblichen Einfluss auf den Zahlungsverkehr der Zukunft haben. Hiermit wäre es sogar möglich, dass Menschen ohne ein klassisches Bankkonto am digitalen Zahlungsverkehr teilnehmen könnten. Das würde die Art und Weise wie wir unsere Waren und Dienstleistungen bezahlen komplett auf den Kopf stellen. Banken würden dadurch einiges an Macht und vor allem ihre Monopolstellung verlieren.